Am nächsten Tag beschlossen wir unsere neue Umgebung genauer kennen zu lernen und sind einfach mal in Richtung Manhattan marschiert. Vorbei an weniger hübschen Straßen, Baustellen, Schulen und auch durch ein jüdisches Viertel.
Jeder kennt diese prachtvollen Fotos über New York, die sauberen Straßen und die beeindruckenden Skyscraper, aber hier bekamen wir die rauen Gesichter der Stadt zu sehen – das Leben der einfachen Bevölkerung außerhalb des geschniegelten und reichen Manhattans. Aber auch das ist New York.
Und je näher man Manhattan kam, desto gepflegter wurde das Stadtbild. Was mir jedoch das Gefühl gab, mich wie in einem Film zu fühlen, war unser Marsch durch ein jüdisches Viertel.
Die jüdischen Männer waren hier wirklich alle gleich angezogen und dadurch sehr schwer voneinander zu unterscheiden. Man sah sie stets in schwarzen Anzügen, langen schwarzen Mäntel, weißen Hemden und ihren Kippot, aus denen immer eine Locke rausragte. Aus Respekt habe ich diese Menschen nur von weitem und meist von hinten fotografiert.

Die Frauen dagegen waren umso ausgefallener und farbenfroher gekleidet. Sie wirkten auf mich wie kostümiert und ihr Stil erinnerte mich irgendwie an die frühen 50er des letzten Jahrhunderts, und doch war es anders. Das flashte mich total. Es war als befände ich mich in einer unwirklichen Szene, wie in einen Traum oder Film. Ich musste mich schwer bremsen diese Menschen nicht ständig an zu starren. Selten sah man eine jüdische Frau ohne mindestens ein Kind am Arm durch die Straßen laufen.
Hier könnt ihr übrigens einen sehr interessanten Artikel darüber lesen: Eine jüdische Enklave in Brooklyn.
Und je näher man Manhatten kam, veränderte sich die Umgebung langsam. Teilweise bekam man das Gefühl sich in einer bekannten Großstadt zu befinden, wären nicht die typisch amerikanischen Autos und die Straßenschilder.
Bild oben: Von Bäumen am Zaun sind vereinzelt nur noch ein paar durchgewachsene Äste zu sehen, die man kreativ in kleine Kunstwerke verwandelt hat.
Ich weiß nicht wie lange wir von unserer Bleibe in Myrtle Ave, Ecke Vernon Ave bis zur Brookly Bridge gelaufen sind, aber es hat sicherlich mindestens 1,5 Stunden gedauert. Das Töchterchen wollte natürlich auch ihre eigenen Eindrücke unterwegs erkunden. 😃
Natürlich hat uns das ein wenig aufgehalten aber so konnten wir unsere Umgebung etwas genauer betrachten. Das hat ja auch was für sich.
Ich merkte schnell, um diese Stadt richtig kennen zu lernen, braucht man vermutlich Jahre. In sechs Tagen hat man nur an der Oberfläche gekratzt.
Mit diesen Bildern verabschiede ich mich heute von euch. Ich muss ich mich langsam fertig machen, denn wir brechen gleich auf.
Macht’s gut ihr Lieben und bis bald,
Ich will auch wieder hiiiiiin!!!!!
Tolle Bilder, hast die Stimmung richtig gut getroffen! Will meeeeehr!!!!!
Danke schön! ❤️
Und ich will gar nicht mehr weg von NY. Aber morgen ist es leider schon soweit. *seufz*