Virginia Beach im September

Abendspaziergang am Strand – festgehalten mit meinem Apple-Phone

Wir waren also laut Guinnes Buch der Rekorde im September 2017, am längsten Vergnügungsstrand der Welt und haben tatsächlich davon überhaupt nichts mitbekommen… dachte ich so bei mir, und schob es auf die Tatsache, dass wir mit einem Kleinkind unterwegs waren. Typisch, während die Jugend sich Partyfrisch macht, müssen wir zurück ins Hotel. Doch als ich mich schlau gemacht habe, was laut Guinnes Buch der Rekorde als Vergnügungsstrand überhaupt gemeint ist, wurde es etwas klarer.

Am Tag der Ankunft, die Dämmerung hat bereits begonnen. Noch kurz die Füße in den atlantischen Ozean tauchen. Auf der anderen Seite könnten wir auf Marocco blicken, wäre es nicht über 6000 km entfernt…

Als Vergnügungsstrand zählt ein Strand, der jede Menge Freizeit-Aktivitäten anbietet. Dazu gehören neben zahlreichen Sportmöglichkeiten auch Spielhallen und Freizeitparks, Unterkünfte, Food-Locations und sonstige Angebote bei denen man sich vergnügen kann. Und in Virginia Beach kann man das auf einer Länge von 45 Kilometern. Beeindruckend!

Um diese Behauptung untermauern zu können reichte unsere Zeit bedauerlicherweise nicht aus. Irgendwann vielleicht, oder vermutlich in einem anderen Leben…seufz. Es gibt Tage, da wünsche ich mir sehnlichst für eine Weile in ein anderes Leben schlüpfen zu können, und erst wieder zurück zu kehren, wenn ich dort genug erlebt und gesehen habe. Und bei meiner Rückkehr ist idealerweise natürlich alles so, als ob ich nie weg gewesen wäre.

An unserem nächsten Tag war ausgiebiges Baden und Chillen am Strand angesagt. Das Wetter war herrlich. Ab und zu fegte zwar ein starker Wind durch die Küste, aber die liebe Sonne war noch kräftig genug uns ein tolles Hochsommerfeeling zu bescheren.

Aber bevor wir uns am Strand ein schönes Plätzchen aussuchten, besorgten wir uns noch schnell in einem der Shops auf der Atlantic Ave einen günstigen Sonnenschirm und Strandspielzeug für das Töchterchen. Diese Sachen haben wir vor der Abreise übrigens verschenkt. Hatten kein Platz mehr im Koffer.

Der Virginia Beach Boardwalk

Der Virginia Beach Boardwalk ist eine ca. 5 Kilometer lange Promenade. Sie besitzt jeweils eine separate Spur für Fußgänger und Radfahrer und wird nachts beleuchtet. Entlang der Promenade kann man ein Foto von einer großen Neptun-Statue aus Bronze knipsen wenn man mag. Ich war mir zu Hundert Prozent sicher, ich hätte den Neptun fotografiert, kann die Bilder jedoch nirgends finden…und besonders schmerzlich vermisse ich ein Video von unserem Spaziergang auf dem Fishing Pier (weiter unten im Beitrag), wie ich da auf dem Pier entlang laufe und am Ende des Videos, zufällig mit meiner Kamera einen jubelnden Angler filme, gerade wie er einen großen Fisch von der Angel befreit und ihn ganz stolz präsentiert. Es war eine tolle Aufnahme. Umso mehr ärgere ich mich darüber, dass sie verschwunden ist.

Ab und an kann man eine beeindruckende Show am Himmel bewundern

In diesem Bereich der Promenade finden während der Sommermonate regelmäßig Konzerte und Festivals statt. Für das große Neptune Festival jedoch, dass immer am letzten Wochenende im September stattfindet, kamen wir viel zu früh nach Virginia Beach. Am besagten Wochenende waren wir nämlich schon wieder zurück in New York für unseren Rückflug nach Hause.

Eigentlich schade, denn entlang der Promenade passiert am besagten Festival so einiges: kostenlose Konzerte, ein Sandskulpturen-Wettbewerb, jede Menge sportliche Ereignisse wie z.B. ein Surf-Wettbewerb, Paraden, Kunsthandwerks-Ausstellungen, natürlich auch leckere Foods wie das Krabbenkuchen Sandwich, und mehr. Und es wird jedes Jahr ein Neptun König gekrönt.

Virginia Beach Fishing Pier

Trotz des unbeständigen Wetters war die Pier gut besucht

Die Virginia Beach Oceanfront Fishing Pier ist eine von vielen im Bundesstaat Virginia, aber die einzige Pier die sich am Boardwalk befindet. Gegen eine kleine Gebühr (2 $/Stand 2017) kann der lange Anglersteg betreten werden. Der Spaziergang lohnt sich auch für Nichtangler, denn man bekommt ein tolles Panorama auf die Küste geboten und kann mit etwas Glück Angler dabei beobachten wie sie jubelnd ihren Fang aus dem Atlantik ziehen.

Die Pier besuchten wir am Abend vor unserer Abreise. Ein schöner Abschied von dieser Stadt. Es war sehr windig und deutlich kühler als an den Abenden zuvor, und laut meiner Wetter-App, wurde für die kommenden Tage ähnlich unbeständiges Wetter prophezeit. Mit Sicherheit waren das auch die Auswirkungen des Hurrikans Irma, der damals im Süden der USA tobte.

Dem Anglern ist das Wetter egal. An der Spitze des Piers stehen die meisten von ihnen.

Ich weiß noch wie ich auf dem Steg stand und dachte, was für ein Glück wir die letzten Tage mit dem Wetter gehabt hatten, da wir am nächsten Morgen wieder abreisen würden.

Blick vom Fishing Pier auf den Strand
Virginia Beach gehört übrigens zu den wichtigsten Surfspots der Ostküste und tatsächlich konnte ich einige Surfer vom Pier aus dabei beobachten, wie sie gegen die Brandung ankämpften. Ich bewunderte sie für ihren Mut. Die Wellen wirkten ziemlich unberechenbar und bedrohlich.

Die Stadtmitte von Virginia Beach

An der Atlantic Ave

Wollt ihr meine persönliche und ehrliche Meinung erfahren? Also gut. Der Stadtkern von Virginia Beach ist nicht besonders attraktiv. Ein Betonklotz reiht sich dem anderen. Auf der Seite, mit dem Gesicht zum Strand findet man überwiegend Hotels und Unterkünfte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Atlantic Ave, zahlreiche Shops, Bars, Spielhallen und Fastfood-Restaurants.

Ziemlich unspektakulär, wenn man von Washington DC, mit seinen geschichtsträchtigen Bauten und Plätzen direkt hier in Virginia Beach landet. Irgendwie war das ein krasser Gegensatz für mich. Doch Virginia Beach als unattraktiv abzustempeln wäre ungerecht, denn ihre wahre Schönheit sieht man besonders außerhalb vom trubligen Stadtkern.

The Shack, eine nett Location mit einer Tiki-Bar im Eingangsbereich. Tagsüber familienfreundlich.
Für Meeresfrüchteliebhaber: das Watermans Surfside Grill wird immer besonders empfohlen

Street Art in Virginia Beach

Auch wenn es nicht viel war was ich so sah, habe ich auch hier in Virginia Beach bemalte Hausfassaden entdeckt. Wie ihr bereits sicherlich wisst, liebe ich Street Art als Kunstform besonders und zücke automatisch mein Smartphone oder Fotoapparat, wenn ich irgendwo entlang komme und auf Straßenkunst treffe.

Militärische Helden – die Langley Air Force Base hat ihren Sitz in Virginia Beach

Virginia Beach, außerhalb vom Stadtkern

Wie bereits erwähnt gibt es außerhalb der Stadt zauberhafte Flecken. Man entdeckt hübsche Ferienhäuser, liebevoll gepflegt und der Blick zum Strand ist hier eine einzige Fimkulisse! Wie gerne würde ich hier ein paar Wochen wohnen. Kein Wunder, dass die Einheimischen den Bereich um die Resorts meiden.

Wunderschöne Ferienhäuser unweit des First Landing State Parks

Wären wir nur ein paar 100 Meter weiter gen Norden gefahren, hätte wir den Leuchtturm Cape Henry Lighthouse entdeckt und den First Landing State Park. Wieder ein paar Flecken die wir versäumt haben zu sehen. So langsam könnte ich mehrer Beiträge über versäumte Sehenswürdigkeiten und Orte füllen…und worttechnisch regelrecht Amok laufen, wie sehr mich das ärgert…aaaahh!

Es nützt alles nichts, denn wir sind damals deshalb wieder zurück gefahren, weil wir dringend tanken mussten. Es war zum Zeitpunkt nicht klar, ob wir hier draußen auf eine Tankstelle treffen würden. Jetzt weiß ich, ein paar Meter vom Leuchtturm entfernt, hätten wir eine gefunden…

A D R E S S E

First Landing State Park
2500 Shore Dr,
Virginia Beach, VA 23451

Cape Henry Lighthouse
583 Atlantic Ave,
Fort Story, VA 23459

Edgar Cayce’s Association for Research & Enlightenment

Kennt ihr den schlafenden Propheten? Auf die Gefahr hin hier abgestempelt zu werden, ich habe mich als Teenager sehr für paranormale Themen interessiert und eine Menge darüber gelesen. Meine Bücher von Edgar Cayse’s besitze ich heute noch.

Und in Virginia Beach zu sein und Edgar Cayse’s Anwesen nicht zu besichtigen, wäre ein No-Go für mich gewesen. Auch wenn sich der Ausflug im Nachhinein gesehen für mich nicht so gelohnt hat. Immerhin war ich dort und habe es besichtigt.

Im Shop des Besucherzentrums, Gebäude nebenan

Gehofft hatte ich hier eigentlich etwas Einblick in sein Privatleben zu erhalten, durch sein Haus laufen zu dürfen und vielleicht einen Eindruck zu bekommen, wie er zu seiner Zeit gelebt und auch gearbeitet hat. Sprich eine Art Museum, aber die Möglichkeit gab es hier leider nicht.

Im Besuchercenter wurden wir sehr freundlich empfangen. Eine Angestellte informierte uns, dass wir in einer halben Stunde an einer kostenlosen Führung teilnehmen könnten, wenn wir so lange warten würden. Mit Kind im Gepäck war das etwas ungünstig, und da mein Englisch nur für den Alltag reicht und somit viele der esoterischen Fachbegriffe nicht verstanden hätte, habe ich auf die Tour leider verzichten müssen.

Bevor wir gegangen sind, haben wir uns noch auf dem Grundstück und im Meditationsgarten etwas umgesehen.

Im Jahre 1926 zog Edgar Cayce mit seine Familie nach Virginia Beach. Das Gebäude, dass er bauen ließ zählt heute zu den ältesten noch bestehenden Gebäuden der Stadt. Im Jahre 1928 wurde es als  Cayce Hospital of Enlightenment eröffnet und beherbergt heute das ARE HEALTH CENTER & SPA. Die Anlage ist im historischen Register der Stadt Virginia Beach aufgeführt. Das ARE Visitor Center hier beherbergt den BOOKSTORE & GIFT SHOP, eine große Bibliothek und einen Meditationsraum mit Meerblick. 
Das Spa- und Besucherzentrum - und der gesamte ARE-Campus mit Meditationsgarten und Steinlabyrinth - sind an sieben Tagen in der Woche für die Öffentlichkeit zugänglich (außer bei extremem Wetter). Auf dem Campus befinden sich außerdem die Edgar Cayce Foundation, die Atlantic University, die Cayce / Reilly School of Massage und ARE PressQuelle: visitvirginiabeach.com/
Das ursprüngliche Krankenhausgebäude

Für diejenigen, die Edgar Cayce nicht kennen, lohnt sich ein Besuch der Anlage vermutlich weniger. Alle anderen sollten auf jeden Fall etwas mehr Zeit mitbringen und eine Tour machen. Wer mag, kann sich hier an einem Wochenende sogar testen lassen, ob er außersinnlich begabt ist.

A D R E S S E

Edgar Cayce’s A.R.E. Association for Research and Enlightenment
(Vor dem Besucherzentrum befinden sich kostenlose Parkplätze)
V2V6+62 Virginia Beach,
Virginia, USA

Was es in Virginia Beach noch so zu sehen gibt

  • Mit einem Doppeldecker fliegen. Im Military Aviation Museum kann man nicht nur Dutzende von Flugzeugen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg bestaunen, sondern man bekommt auch die Möglichkeit, mit einem Oldtimer zu fliegen. Und zwar mit einem Doppeldecker aus dem Zweiten Weltkrieg! Täglich geöffnet von 9 bis 17 Uhr, außer an Thanksgiving und Weihnachten.
  • Mit dem Kajak durch ein Naturschutzgebiet. Das Back Bay National Wildlife Refuge in Virginia Beach ist ein Paradies für Vogelliebhaber. Zudem kann man mit einem Kajak durch die Backwaters paddeln.
Der Atlantic Fun Park
  • Den Atlantic Fun Park besichtigen. Dieser Vergnügungspark, unweit vom Strand, ist ziemlich überschaubar. Der kleine Platz ziemlich vollgestopft mit Buden und Fahrgeschäften. Ich frage mich, wie sie in der Hochsaison hier mit den Massen fertig werden. Die Preise sind zudem auch nicht ohne, aber eine Fahrt mit dem Riesenrad musste schon sein.
  • Das Virginia Museum of Contemporary Art (MOCA) besuchen. Wer sich nicht sicher ist ob sich ein Besuch lohnt, kann sich über aktuellen Ausstellungen im Museum auf der Webseite informieren.
  • Das Virginia Beach Legends Walk. Wer sich über die berühmten Töchter und Söhne der Stadt interessiert, der sollte einen Spaziergang durch diesen Platz machen. Der Eintritt ist kostenlos.
Im Virginia Beach Aquarium
  • Ein Besuch des Virginia Aquariums lohnt sich mit Kindern ganz besonders. Es gibt hier nicht nur zahlreiche Meeresbewohner zu sehen, es gibt auch einiges zum Anfassen und Ausprobieren. Zudem erfährt man interessante Fakten über Chesapeake Bay.

Im Nachhinein bedauere ich es sehr, dass ich mich nicht dazu durchringen konnte, mehr Bilder von der Stadt und Umgebung zu machen. Was den Strand betrifft habe ich jede Menge geknipst, aber da ich die Stadtmitte irgendwie ziemlich trostlos fand, bekam ich keine große Lust meine Kamera heraus zu kramen. Tja, zu spät! Also ihr Lieben, knipst lieber mehr Fotos als ihr brauchen könnt als zu wenige, sonst folgt später die große Reue darüber. Man weiß nie ob man seine Urlaubsorte jemals wieder besuchen kann. Löschen kann man hinterher immer.

Wer nun neugierig ist, wo wir während unserer Tour durch die Ostküste überall waren, kann hier nachlesen: Mein September 2017 in Bildern.

So, dann fange ich jetzt so langsam mal mit den Vorbereitungen für die Verlosung anlässlich meines 2-jährigen Bloggeburtstages vor. 🙂 Wünsche allen Teilnehmern nochmals mal ganz viel Glück für die Ziehung! (Das Gewinnspiel ist abgelaufen!)

Ein wunderschönes und sonniges Wochenende!

Verfasst von

Hallo, schön dass du hier bist. Hier findest du Freebies von meinen Designs, ein paar Reiseerlebnisse und noch allerlei andere Dinge die mich im Alltag beschäftigen, mich bewegen, begeistern, inspirieren und zum Selbermachen anregen. Vielleicht ist ja auch was für dich dabei. Würde mich freuen!

11 Kommentare zu „Virginia Beach im September

    1. Hallo Manni,
      ich verstehe dich gut. Vor diesem Bild stand ich noch eine ganze Weile, nachdem ich es geknippst hatte.

      Liebe Grüße!

    1. Vielen Dank! 🙂
      Die Stände sind dort wirklich traumhaft und die Flugschow war wirklich der Hammer! Zwar ohrenbetäubend laut, aber grandios, vor allem wegen der Kulisse! 😀
      Davor hatte ich sowas ja nur im Fernsehen gesehen.

      Ganz liebe Grüße!

Ich freue mich mega über jeden Kommentar!

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