
Vom Flugzeug aus muss das Panorama auf Nizza und die Küste gigantisch sein, mit Blick auf die Berge im Hintergrund, aber die Fahrt an der Promenade entlang, ist auch nicht ohne. Überall wohin man sieht, perfekte Postkartenmotive. Die Palmen, die strahlende Sonne, die Meeresluft und die warme Brise, die brummenden Vespas…was für eine Atmosphäre! Die schönen Motive ziehen so rasend an einem vorbei, dass man nicht schnell genug gucken und knipsen kann. Und anhalten ist auch nicht möglich, denn die Avenue de la Californie ist eine kleine Stadtautobahn mit viel Verkehr.

Wir hatten so einiges geplant, was wir in der fünftgrößten Stadt Frankreichs im Mai 2018 sehen wollten. Mein Reiseführer war überall markiert und mit Anmerkungen versehen, doch vor Ort stellte sich schnell heraus, dass es ganz schon ambitioniert gewesen war. In den drei Tagen die wir für Nizza reserviert hatten, blieb uns tatsächlich wenig Zeit diese wunderschöne Stadt genauer zu besichtigen. Weil auch Monaco und Ezé auf dem Pland stand…und in Monaco haben wir mehr Zeit als geplant verbraten, aufgrund des F1-Qualifings, dass ja zufällig stattfand. Es war sowas von klar, dass Hubby den zweiten Tag da unbedingt wieder hin musste, als wir es erfuhren. Darüber aber mehr im nächsten Beitrag.
Bevor es los geht mit den Eindrücken, muss ich euch noch eines mitteilen. Die Bilder in meinem heutigen Beitrag sind in den zwei Nachmittagen entstanden, wo wir uns Zeit für die Innenstadt genommen haben, bevor unsere Reise an der Côte d’Azur gen Westen weiter ging. Wer sich für eine kurze Zusammenfassung der Tour interessiert, kann in meinem Beitrag Back at Home gerne nachlesen.


Ich bedauere es sehr und, dass ich euch nicht mehr zeigen und erzählen kann. Aber ich habe ein paar Hotspots recherchiert, damit ihr es besser machen könnt, wenn ihr einen Besuch in Nizza plant.

Immerhin konnten wir an der Promenade des Angelis entlang laufen, ein wenig die Stadtmitte ansehen, leckere Backwaren der Boulangeries genießen, vor allem frische Macarons, die atemberaubende Aussicht auf die Stadt genießen, lecker Essen gehen und uns wie Einheimische fühlen (unsere Unterkunft befand sich in einem Wohngebiet).
Promenade des Angelis

Hohe Palmen säumen die breite, ca 7 km lange Promenade des Angelis. Die Atmosphäre ist herrlich, das Meer glitzert in der warmen Sonne, man trifft auf Spaziergänger, auf Jogger oder Biker. Am Steinstrand nebenan sonnen sich ein paar mutige Badegäste in der Maisonne und auf den Felsen sieht man Angler geduldig in der prallen Sonne sitzen. Der Strand, der aus Natursteinen besteht, die von den Flüssen Var & Paillon eigens abgetragen und her gebracht wurden, besitzt ein paar private Strandbars. Die kostenpflichtigen Badestrände erkennt man an den hübschen Sonnenschirmen und Liegestühlen. Schuhe sind hier empfehlenswert, denn die Steine können unter der prallen Sonne sehr heiß werden!

Am Tag unserer Ankunft beschlossen wir an der Promenade entlang zu Fuß in die Stadt zu laufen. Das Wetter war herrlich angenehm und sonnig und dann noch direkt das Meer unter den Füßen…für mich die ultimative Urlaubsatmosphäre! Für die 4,5 Kilometer in die Stadtmitte haben wir ungefähr 2 Stunden benötigt.

Aber da war noch so ein mulmiges Gefühl ganz tief im Innern, als wir an der Promenade entlang spazierten. Vielleicht kann sich jemand von euch noch an den Terroranschlag erinnern, der hier am 14. Juli 2016 verübt wurde. Bei den Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag, raste hier an der Promenade des Angelis, ein Mann in einem weißen LKW in die Menschenmenge. Bei dem Anschlag wurden etwa 86 unschuldige Menschen getötet und mehr als 400 schwer verletzt. Und ein paar Tage später versuchte jemand angebliche Fundstücke im Internet zu veräußern. Wie geschmacklos! Quelle: stern.de

Falls irgendwo an der Promenade ein Gedenkstein oder ähnliches angebracht sein sollte, dass an diesen Tag erinnern soll, haben wir nichts gesehen was darauf hindeuten könnte.
Das Zentrum von Nizza

Hier im symbolischen Herz von Nizza, spazieren Massen an Touristen und Einheimische über den Hauptplatz der Stadt, den Place Massena. Den großen, mit schwarzen und weißen Schachbrett-Fliesen gepflasterte Platz kann man gar nicht verfehlen. Ringsherum ist er gesäumt von hübschen altertümlichen Gebäuden, mit auffallenden roten Fassaden. Den Brunnen am Platz krönt eine Apollo-Statue. Auch im Winter ist hier einiges los. Man kann hier einen Weihnachtsmarkt besuchen und auf einer Schlittschuhbahn seine Runden drehen.


Am Tag unserer Ankunft beschlossen wir nach unserem ausgiebigen Spaziergang an der Promenade, in der Stadt etwas essen zu gehen. Französisch sollte es natürlich sein. Ich wollte unbedingt eines der lokalen Spezialitäten probieren, allen voran Socca, ein Pfannkuchen aus Kichererbsen. Die besten Socca soll es übrigens hier geben: Bella Socca.
Aber Pustekuchen. Die meisten Restaurants haben in Nizza nämlich von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr, oder gar bis 19:00 Uhr geschlossen! Doch weitere 1,5 Stunden konnten wir nicht mehr warten.

Wie überall, gab es auch in Nizza beinahe an jeder Ecke genug Angebote an Fastfood, aber das kam für uns nicht in Frage. Nachdem wir eine Zeit lang etwas frustriert zahlreiche Gassen abgelaufen waren, entdeckten wir erleichtert ein italienisches Restaurant das noch geöffnet hatte. Die bestellten Gerichte waren in Ordnung, aber da es nicht landestypisch war, möchte ich hier von einer Empfehlung absehen.

Avenue Jean Médecin. In der Mitte fährt die Stadtbahn.
Die Aussicht über Nizza genießen

Es gibt wohl kaum jemand, der sich nicht von einem schönen Panorama begeistern lässt. Der frühe Mensch kraxelte hoch, um einen weiten Überblick zu bekommen und um nach potentiellen Feinden Ausschau zu halten auf den höchsten Punkt. Heute genießen wir zum Glück meist nur die schöne Aussicht und sinnieren dabei über alles Mögliche.

Und Nizza hat wie Sanremo einige Plätze um die zauberhafte Aussicht zu genießen, vor allem natürlich der tollen hügeligen Lage der Stadt wegen. An Küstennähe kann eine Aussicht schon mal mindestens einen dekadenten Cocktail kosten, z.B. vom einem der zahlreichen Hotels an der Promenade des Angelis. Wiederum andere wie die, die wir entdeckt haben, nur eine Fahrt oder einige Minuten Marsch den Hügel hoch.
Mehr tolle Aussichten auf die Stadt, soll man vom Schlosshügel (Colline du Château) haben. Dann gibt es noch den Aussichtspunkt Saint-Jean-Cap-Ferrat von der Festung Mont Alban auf dem Mont Boron Hügel. Dies ist eine der Ansichten von Elton Johns Villa Etwas weniger bekannt ist: die Aussicht aus dem Dachgarten vom MAMAC (Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain) Und wenn man ein paar Euronen mehr verschmerzen kann: La Terasse Restaurant an der Promenade des Angelis.
Die hübschen Boulangeries in Nizza

Eine Boulangerie ist eine Bäckerei und in Nizza gab es einige, die nicht nur Brot, Brötchen oder Sandwiches verkaufen (Boulangerie & Patisserie), sondern auch Salat und so herrliche Süßwaren, dass ich jeden Morgen mit mir ringen musste, ob ich mir statt des Brötchens, nicht doch lieber ein Küchlein oder einen Macaron genehmigen sollte.


Unsere Stammbäckerei befand sich übrigens von unserer Unterkunft etwa 1 km entfernt den Hügel hoch: die Boulangerie & Patisserie Napoleons. Mit Sitzplätzen für ein Frühstück im Freien. Die Boulangerie kann ich sehr empfehlen, falls sich eure Unterkunft zufällig auch in der Nähe befindet.
In vielen Bäckereien gibt es übrigens ein Frühstücks-Sparpaket: Brötchen/Sandwich + Getränk/Kaffee zum Preis von z.B. 4,50 Euro.
Kurzer Besuch der Bionazur-Messe am Place Masséna

Als wir an unserem zweiten Tag am Place Masséna entlang schlenderten, entdeckten wir zufällig einen BIO-Markt. Zumindest haben wir angenommen, dass es sich um einen solchen Markt handelt. Erst später habe ich erfahren, dass wir die Messe Bionazur besucht hatten. Sie findet am Platz Masséna jährlich im Mai statt. Bei dieser Ausstellung geht es nicht nur um pestizidfreies Obst und Gemüse, sondern auch um Kleidung, Pflege- und Reinigungsprodukte ohne Schadstoffe, Werkzeuge, Schmuck und Deko.


Dieses Jahr findet die Messe vom 24. bis 26. Mai 2019 statt, falls jemand von euch zufällig um diese Zeit ein Nizza-Besuch geplant haben sollte, und sich natürlich dafür interessieren. Der Messe-Bereich ist abgesperrt. Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle darf man durch. Der Eintritt ist übrigens kostenlos.
A D R E S S E:
PROMENADE DU PAILLON / PLACE MASSENA
Unsere Unterkunft in Nizza

Erzählen muss ich euch noch über die kleine Wohnung, die wir in Nizza gebucht hatten. Das Ganze ärgert mich noch heute. Ich habe schon eine Menge Unterkünfte über booking.com gebucht, aber die in Nizza wurde zum Reinfall. Nach Abschluss des Buchvorgangs erhöhte sich der Preis insgesamt beinahe 50 % als ursprünglich angepriesen. Ich habe mich beim Vermieter persönlich beschwert, aber er schob die versteckten Kosten auf booking.com.
Grund ist: zum Übernachtungspreis kamen zusätzlich Reinigungskosten, eine tägliche Gebühr für Bettwäsche und Handtücher (pro Person!), und noch eine Kaution von 400 Euro hinzu! Für den Storno, verlangten sie den vollen Buchungspreis! Das toppte alles bisherige! Daher gibt es keine Empfehlung der Unterkunft von mir!


Ein kleiner Trost war die große Terrasse mit dem Blick auf den wunderschönen Garten, und dass wir eine Waschmaschine in der Wohnung und einen Parkplatz in der Tiefgarage hatten. Besonders aufgefallen sind mir die Sicherheitsmaßnahmen in der Wohnanlage. Der Garten um die Anlage herum war stets abgeschlossen und in der Tiefgarage befanden sich neben Stellplätze noch einzelne Tor-Garagen, natürlich mit zusätzlichem Schloss versehen. Das hatte ich so bisher auch noch nie gesehen!
Was es sonst so in Nizza zu sehen und erleben gibt:
- Unbedingt durch die Altstadt Vieux Nice schlendern. Die ist wunderschön!
- Ein Boot in Villefranche sur Mer mieten.
- Die hübsche Russisch Orthodoxe Kirche besichtigen.
- Die Kathedrale von Nizza, im Osten der Stadt besuchen.
- Am hübschen Hafen von Nizza spazieren laufen.
- Basilique Notre-Dame de l’Assomption besichtigen.

- Das Kloster Cimiez Monastery und den zauberhaften Garten betrachten.
- Den bekanntesten Mark Cours Saleya Markt besuchen, eine Liste über weitere Märkte in Nizza gibt es hier: de.nicetourisme.com/
- Einen Fahrrad mieten oder eine Segway-Tour machen.

Museen:
- Das Museum des berühmten Malers Marc Chagall und/oder des Malers Henri Matisse besichtigen.
- Das Mamac (Modern and Contemporary Art) Museum besuchen.
- Im Musée des Beaux-Arts de Nice, die Werke französischer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts bestaunen.
- Im Museum Messéna Kunst aus der Zeit bis zum Ende der Belle Époque ansehen, sowie sich über die Kunst- und Regionalgeschichte der Côte d’Azur informieren.
Mit Kindern:
- könnte man den Freizeitpark Luna Park besuchen.
- Oder im Park Le Jardin Albert 1er toben lassen, einer der ältesten in Nizza.
- Ganz besonders empfehlen kann ich das Planschvergnügen an den künstlichen Wasserfontänen von Fontaine Miroir d’eau. Ich schätze, im Sommer gibt es außer den Strand, kaum einen schöneren Ort für Kinder!

Ihr Lieben, ich hoffe der kleine Ausflug nach Nizza hat euch gefallen. Bis hoffentlich bald,

mir hat der Ausflug wieder sehr gut gefallen ! Wie immer alles gut erklärt und beschrieben ! Tja die Stadt der Schönen und Reichen zumindest in früheren Zeiten als hier der Jet Set aus und einging ! Sicherlich hat Nizza einen Flair der besonderen Art und viele bekannt Schauspieler sind hier schon abgestiegen. Das mit dem Terroranschlag ist sicherlich in den Gedanken wenn man hier entlang geht ! Kann mich noch gut erinnern !!! Das war schon am Anfang als man die Autos ( LKW ) als Waffe einsetzte ! Nur grausam !!!
Negativ natürlich auch der Ärger mit dem Zimmer. Hätte mich auch geärgert und man fühlt sich hier schon ordentlich abgezockt !!! Also bin weiterhin sehr gespannt !!!
Danke Manni! Ich merke, du hast meinen Beitrag von Anfang bis Ende gelesen. 🙂
Ja, das war eine ärgerliche Erfahrung! Leider habe ich es versäumt mich rechtzeitig beim Reiseveranstalter zu beschweren. Ich hätte es sofort machen sollen…
Nizza war wirklich schön, aber viele aufdringliche Bettler wie es dort gab, hab ich selten erlebt! Was ich als Mutter überhaupt nicht verkraften kann ist, wenn man unschuldige Kleinkinder oder Babys dazu benutzt um Mittleid zu erregen! Das hab ich jetzt schon öfter gesehen! Und auch in Nizza trug eine Frau ein Kleinkind beim Betteln herum, dass kaum bekleidet war! Ich habe auch dieser Frau gehörig meine Meinung gegeigt…aber vermutlich hat es nichts gebracht…irgendwie scheint dort keiner etwas dagegen zu unternehmen, hatte man den Eindruck.
klar ganz gelesen obwohl ich nicht der große Leser bin sondern mich eher auf die Fotografie konzentriere ! Lese auch ganz wenig Bücher und wenn dann Sachbücher aber keine Romane ect. Das mit dem betteln ist sicherlich ein großes Thema aber gleichzeitig verstehe ich es auch. Sind das Verzweiflungstaten oder Show ? Ich möchte mich da nicht festlegen und wahrscheinlich beides !!! LG Manni
Was für eine schöne Architektur und was für eine tolle Stadt Nizza zu sein scheint. Und dann noch direkt am Meer…
Da hast du echt ein paar sehr schöne Eindrücke von dort mitgebracht.
Ich selbst war in Frankreich noch nicht groß unterwegs und kenne die Stadt daher bisher auch nur von solchen Reiseberichten.
Scheint ich muss Frankreich mal mehr erkunden…
Vielen Dank! 😀
Oh, dass musst du unbedingt machen! Vor allem an der Cote d’Azur! Die Gegend um Monaco ist traumhaft! Und am Besten einen Mädelsurlaub! Ihr hättet eine Menge Spaß da unten! 😀
Ganz liebe Grüße!
Vom Flugzeug aus hat man wirklich einen sagenhaften Blick auf den Strand, die Stadt und das Hinterland. Ein toller Bericht von dir mit Klasse Fotos. Echt interessant… …wenn ich ein Bild mit Nizza verbinde, dann ist es die Fassade des Hotels Negresco. …und was sehe ich hier…. ….tädää… 😊 Hotel Negresco.
Liebe Grüße
Hahahaha! Ja, ich konnte mich der Schönheit des Hotels auch nicht entziehen.
Freue mich sehr, dass dir mein Beitrag gefällt. 🙂