
Frohes neues Jahr, ihr Lieben! Ich hoffe, ihr seid gut und gesund ins neue Jahr gerutscht. Zur Zeit genieße ich meine wenigen freien Tage, bevor es wieder mit dem Arbeitsleben los geht. Jetzt habe ich wieder etwas Zeit um zu bloggen und kann mich endlich wieder um meine monatlichen Rückblicke kümmern. Vor allem mit meinem November-Rückblick bin ich mächtig im Verzug. Daher habe ich spontan beschlossen, die beiden letzten Monate des Jahres 2020 zusammen zu fassen. So kann ich das Jahr schnell abschließen. Und für das Neue, wünsche ich uns allen wieder die alte Normalität zurück, die wir so dringend brauchen. Eine so lange Zeit in sozialer Isolation und mit den drastischen Auflagen, kann es einfach nicht lange gut gehen.
Ich war im Übrigen drauf und dran einen Abschiedsbrief für 2020 zu verfassen und ihn hier im Blog zu veröffentlichen. Ich wollte über meine Ängste als Mutter, über tägliche Kämpfe im Alltag, Niederlagen, die Ohnmacht und über all die unterschiedlichen Gefühlsphasen schreiben, die wir als Familie durchlebt haben, ob nun direkt oder indirekt durch die Pandemie beeinflusst. Aber auch über zahlreiche Versuche, irgendetwas positives aus der ganzen Situation abzugewinnen. Doch ich ließ es bleiben. Ich möchte loslassen und mich auf eine positive Zukunft konzentrieren.
NOVEMBER 2020

Der November. Der Monat des Schmuddelwetters. Besser kann man ihn nicht beschreiben. Draußen wird es mit jedem Tag richtig unangenehm feucht und kalt. Die bunten Farben des Oktobers verblassen nun ins Gelb-braune. Bäume und Sträucher verlieren all ihre Blätter, bis am Ende nur noch ihre kahlen Äste übrig blieben. Die Tage sind öfter regnerisch und neblig-trüb. Die wärmenden Sonnenstrahlen brechen selten durch die meist graue Wolkendecke und der Nebel wird dichter. Der Winter klopft an.
Dennoch bin ich öfter mit Töchterchen zu Fuß zur Schule. Mein Körper schrie irgendwann geradezu nach Bewegung, nach all den Homeoffice-Stunden und Telefonaten am Rechner. Zugegeben, manchmal rief mein innerer Schweinehund doch besser das Auto zu nehmen, um schneller wieder am Arbeitsplatz zu sein und um keine Zeit zu verlieren, aber der Wille meines Körpers gewann meist. Unterwegs genoss ich den Fußmarsch. Fotografiert hab ich selten. Meist war ich mit Alltagsgedanken beschäftigt und weniger damit, etwas außergewöhnliches auf meinem Fußweg zu finden. Dementsprechend ist meine Fotoausbeute im November recht karg ausgefallen, so wie auch im Dezember.

Besonders schade, sind die fehlenden Fotos von unserem Alltag. Für mich sind oftmals die Geschehnisse, Personen oder Objekte außerhalb des eigentlichen Fotomotives bzw. der Person, Jahre später viel interessanter und ich frage mich immer wieder, warum ich nicht zum Zeitpunkt mehr Bilder geknipst habe. Geht es euch auch so? Abgesehen von der Kleidung oder die Frisur die man trug, denke ich dabei speziell z.B. an die Wohnungseinrichtung, alltägliche Gegenstände, die auf den Tischen liegen oder in Schränken zu sehen sind, technische Geräte und Spielsachen. Im Freien: Gebäuden, Baustellen, Schaufensterauslagen, Fahrzeuge, Straßen- und Ladenschilder, usw…
/Anfang November



Die ersten Tage des Novembers waren noch einigermaßen warm und sonnig. Wir nutzten die angenehmen Temperaturen wie immer für den Spielplatzbesuch oder für Spaziergänge bei uns auf den Feldern. Oftmals alleine mit Töchterchen, weil der Hubby länger arbeiten musste. Da sah die Natur noch so gar nicht nach November aus. Auf auf den Feldern sah man noch unglaublich viel Grün und viele Blumen, die im Sonnenlicht noch in ihrer voller Pracht strahlten, als wäre der Winter noch weit entfernt.




/ Was im November sonst noch so los war…
- Der zweite Lockdown hatte bereits begonnen und mit ihm die Gedanken, wie wir nun die kommenden Feiertage als Familie verbringen würden. Für alle Novemberblueskandidaten entpuppte sich dieser November sicherlich als der Schlimmste. Kaum Möglichkeiten mehr für Singles und Einsame Herzen unter Leute zu kommen. Alle gesellschaftlichen Anlässe, Weihnachtsmarktbesuche und sonstige Festivitäten wurden ja vorab schon abgesagt. Nun wurden auch wieder Cafés, Bars, Restaurants und viele Einzelhandelsgeschäfte geschlossen. Einige füllten ihre Covid-Vorratskammern wieder auf, denn das Leben soll nun bis auf Weiteres ausschließlich im engsten Familienkreis und hinter privaten Mauern stattfinden.
- Endlich wurde es auf den vielen Baustellen um uns herum ruhiger. Etliche Wochen wurden wir bereits kurz nach 7 Uhr durch Baggerlärm geweckt. Wer sagt, im Dorf lebt es sich ruhiger, der sollte mal zu uns ins Örtchen ziehen. Seit dem wir hier wohnen (Herbst 2009) kann ich mich an keine Zeit ohne Baustellen um uns herum erinnern…
- Eine neue Nachbarin ist eingezogen. Sie scheint eine sehr liebe Person zu sein. Ich freue mich schon darauf sie irgendwann näher kennen lernen zu dürfen. Sobald sich diese allgemeine Situation natürlich etwas entspannt hat.
- Die USA haben endlich einen neuen Präsidenten gewählt. Besonders in den sozialen Netzwerken, wurde dieses Ereignis regelrecht gefeiert. Der Amtierende tobte über das Wahlergebnis und der Rest der Geschichte wird leider als erschreckende Peinlichkeit in die Geschichtsbücher eingehen…
- Das Töchterchen verlor einen weiteren Milchzahn und ich vergaß zu meiner Schande in der Nacht völlig die Zahnfee zu spielen. Als sie am nächsten Morgen total enttäuscht und aufgelöst zu mir kam, weil nichts unter ihrem Kopfkissen lag, musste ich blitzartig improvisieren. Ich schickte sie mit einem Vorwand weg und schmuggelte währenddessen etwas Geld in ihr Bettzeug. Ich war erleichtert ihr glückliches Strahlen im Gesicht zu sehen, als sie das Geld bei unserer gemeinsamen Suche entdeckte. Noch am Nachmittag sind los, etwas Schönes für sie besorgen (sie hat sich ein Buch ausgesucht).
/ Outdoor-Impressionen des Novembers in bewegten Bildern
DEZEMBER 2020
Punktgenau am Morgen des 1. Dezembers, fiel der erste Schnee über unser Örtchen. Die weiße Pracht hielt leider nur einen Tag und verschwand dann für den Rest des Monats. Doch die schöne Atmosphäre habe ich bei einem morgendlichen Spaziergang mit Töchterchen zur Schule so richtig genossen. Ein bisschen war es wie “Walking In A Winter Wonderland”. Faszinierend, wie sauber die Luft riecht und wie frisch sie sich in den Lungen anfühlt. Und wie leise und gedämpft die Welt um einen herum zu sein scheint, wenn man durch die Seitenstraßen läuft. Lediglich das Knirschen des Schnees unter meinen Schuhen, störte die angenehme Stille des Morgens.


Ansonsten schien mir das Wetter im Dezember öfter neblig und düster. An manchen Tagen war ich wirklich froh über meinen langen Mantel. So gefröstelt und gefroren hat es mich lange nicht mehr. Das liegt vermutlich am ständigen Sitzen vor dem Computer. Ich lasse jetzt einfach mal die paar Bilder für sich sprechen, die ich an verschiedenen Tagen unterwegs geknipst habe.



/Weihnachten 2020
Es waren seltsame Weihnachtstage. So still und auch etwas trostlos. Es fehlte irgendwie an Magie, trotz Lebkuchen & Co. Und wenn ich so darüber nachdenke, sind das die Begegnungen mit anderen Menschen. Es fehlten die gemeinsamen Shoppingtouren, die abendlichen Spaziergänge durch die belebten und festlich beleuchteten Straßen, die Weihnachtsmärkte, unsere gegenseitigen Besuche und das Zusammenkommen mit der gesamten Familie. Im Grunde waren das all die Sachen, die ich vor zwei Jahren in meinem Beitrag “Was ich an der Weihnachtszeit so liebe” zusammengefasst habe.
Ohne den hübsch geschmückten Weihnachtsbaum und die Geschenke, wäre auch das letzte bisschen Weihnachtsspirit verflogen.



Da Aufgrund der COVID-19-Pandemie alle Weihnachtsmärkte abgesagt worden waren, holte ich einfach etwas Weihnachtsmarktfeeling nach Hause. Mit selbstgemachten kandierten Äpfel und Nüssen, heiße Schokolade gepimpt bunten Marschmellows, Schupfnudeln mit Sauerkraut, alkoholfreien Glühwein und weitere Leckereien. Natürlich war die ganze Aktion kein adäquater Ersatz, brachte aber ein wenig mehr Weihnachtsspirit in die Bude. Hätte ich auch noch genug Zeit gehabt (ich musste zwischen den Feiertagen leider arbeiten) so hätte ich euch in einem extra Blogbeitrag darüber berichtet.

/ Was im Dezember sonst noch so los war…
- Ich wollte unbedingt unser Gäste-WC aufhübschen. Ich hasse diese grausigen 80er Jahre beige-gelben Kacheln und dann auch noch in der ungewohnten Größe von 20 cm x 15 cm, für die es einfach keine hübschen Fliesenkleber zu kaufen gibt. Zumindest für meinen Geschmack nicht. Doch was Geschmack betrifft, gibt es auch “knatsch” mit Hubby. Er mag es eher schlicht und hell. Ich hätte gerne dunklere Wände und Boden. Am liebsten kombiniert mit einer edlen Mustertapete. Leider haben wir beide noch keinen Kompromiss gefunden, aber ich bleibe dran.
- Die Geburtstage einiger Familienmitglieder konnten Aufgrund der Kontaktverbote leider nicht gemeinsam gefeiert werden. Vor allem für die Kinder hat es mir sehr leid getan. Sie sind mit die größten Verlierer dieser ver*piep*ten Pandemie!
- Mache nun weiter mit meinem zweiten Photoshop Online-Kurs. Diesmal geht es um Webdesign und ich bin mittlerweile froh, vorher den Beginner-Kurs absolviert zu haben. Jetzt geht es ins Detail.
- Die Schulen schickten die Kinder eine Woche vor dem offiziellen Beginn in die Winterferien. Sie bekamen schon mal alle Unterlagen und Bücher mit nach Hause. Nun bin ich gespannt, wie das mit dem Präsenz-Unterricht nach den Ferien ablaufen wird. Aktuell ist klar: es wird eine weitere Homeschooling-Phase geben. Mich graust es jetzt schon davor…
/ Mein November & Dezember Foto-Sammelsurium
Sonnenaufgang auf den Feldern im Örtchen – November 2020 Die letzten bunten Laubblätter inmitten Efeu – November 2020 Überbleibsel des Oktobers – November 2020 Achtsamkeitsfund: Konfetti auf der Straße – November 2020 Schild: Das Schulgelände incl. Gebäude, darf nur noch von Schülern und Schulpersonal betreten werden. – November 2020 Spielplatzbesuch mit Begleitung – November 2020 Die Stadt Nürtingen hat einen neuen Brunnen – November 2020 Ein Gruß von Schwesterchen die im Ausland lebt…genau da wäre ich jetzt auch sooo gerne! – November 2020 November 2020
Ein typisch nebliger Novembermorgen Fenstermalereien – November 2020
Ein Weihnachtsgruß von Schwesterchen aus dem Ausland – Dezember 2020 Blick nach oben – Dezember 2020 Unterwegs zur Schule – Dezember 2020 Wie mit Zuckerguss übergossen – Dezember 2020 Weihnachtsdeko – Dezember 2020 Extraportion heiße Schokolade mit Marschmellows – Dezember 2020 Sonnenaufgang im Örtchen – Dezember 2020
Nun ist auch mein 2020er-Rückblick geschafft. Endlich! Eine neue Ära hat begonnen, mit hoffentlich vielen positiven Schlagzeilen und ohne Covid-Auflagen. Für eine bessere Zukunft, für uns alle!
In diesem Sinne, bleibt gesund!

schön mal wieder was zu lesen und diesmal gleich 2 Monate. Ja der Lockdown hat uns alle speziell zu Weihnachten aber auch zu Silvester hart getroffen. Trotzallem muss ich persönlich sagen, ich fand die Eingriffe nicht so stark gegenüber der anderen Jahre zuvor. Riesige Familientreffen ect. gab es früher auch nicht und somit empfand ich es nicht so schlimm !
Was mich beschäftigt ( obwohl ich selbst ja nicht betroffen bin ) ist die Gastronomie und der Einzelhandel allgemein. Die Leute tun mir wirklich sehr leid und die haben definitiv keine Chance sich zu wehren ! Jetzt nochmals bis Ende Januar, da werden sicherlich ganz andere Probleme zu Hause diskutiert als Verwandtschaftsbesuch oder Geburtstagsfeiern. Hier geht es ums Überleben und um Existenzen !!!
Also schön mal wieder was zu lesen und dir und deiner Familie ein guten Neues Jahr !!!! LG Manni
Vielen Dank Manni, auch wenn es spät ist: ich wünsche dir ebenfalls ein wunderschönes neues Jahr!
Was die Sache mit den Existenzen betrifft hast du natürlich völlig recht. Es ist eine große Katastrophe. Furchtbar für alle. Uns hat es mit Kurzarbeit und Co. auch teilweise schwer getroffen, haben aber gegen Ende 2020 dennoch irgendwie die Kurve gekriegt. Gott sei dank!
dankeschön wünsche ich dir auch und hoffentlich übersehen wir alle gesund den ganzen Mist hier ! In den ganzen Monaten hatte ich in Summe glaub 5 Tage Kurzarbeit und das kann man gut verkraften.
die erzählung der beiden monate hört sich doch recht düster an, obwohl ich finde, dass du einige sehr hübsche eindrücke mitgebracht hast, grade die kandierten äpfel und das viele bokeh auf den weihnachtsdetails sieht richtig schön aus. aber ja, in diesem jahr ist viel passiert und es hat uns alle substanz gekostet glaube ich. hoffen wir, dass 2021 wieder mehr licht bringt!
Es hat wirklich an Substanz gekostet! Das trifft es auf den Punkt. Es war leider nicht nur diese Pandemie-Sache, was uns belastet hat und weiterhin belastet. Viele andere Vorfälle, und auch in der der Familie. Vermutlich daraus resultierend. Ich bin wirklich froh, dass dieses 2020er Kapitel gelebt und abgeschlossen wurde. Rückblickend fragt man sich oft, wie hab ich das überhaupt gepackt?
Doch wie du so schön sagst: Möge uns 2021 mehr Licht bringen. ❤
auch das kann ich wirklich gut nachvollziehen – bei mir war es genauso…