Eine Wanderung zum Wasserberghaus auf der schwäbischen Alb

Heute berichte ich euch von unserer kleinen Wanderung Anfang April 2023 im schönen Naturschutzgebiet auf der Schwäbischen Alb. Unterwegs zum schönen Hausberg von Schlat sichteten wir im Wald sogar einige Rehe oder Hirsche, einen Forellenteich und zudem jede Menge Bärlauchfelder. Lecker gegessen und uns ausgeruht haben wir später in der Gaststätte und Wanderheim Wasserberghaus, das hoch über der Gemeinde Schlat und dem Mittleren Filstal am äußersten Rand der Unterböhringer Gemarkung gelegen ist.

Unsere Route startete an einem wechselhaften Sonntag auf dem Wanderparkplatz Grünenberg und führte von da durch den Wald und dem Hausberg von Schlat. Die Luft war herrlich, die Vögel zwitscherten und unsere kleine Gruppe mit Schwesterchen und Schwager, schlenderte gutgelaunt durch Wald & Feld und genoss, neben angeregten Unterhaltungen, die Schönheit des Frühlings. Begleitet wurden wir die meiste Zeit von schönstem Sonnenschein. Die ersten Frühlingsblumen und junge Triebe sprossen bereits hier und da aus dem Boden, nur die Bienen fehlten. Sicher wird es noch zu kalt für sie gewesen sein.

Wir folgten dem schmalen Wanderpfad, der links von der Hütte am Parkplatz um den Fränkel (681 m) herum führt. Rechts von der Hütte führt ebenfalls ein Weg entlang. Laut Schwager gelangt man von da ebenfalls zum Wasserberghaus, jedoch ohne Gewähr. Im Übrigen gibt es noch zwei weitere Orte in der Umgebung, von denen man zum Wasserberghaus losmarschieren kann. Genauere Informationen findet ihr hier: schwaebischealbnatur.blogspot.com.

Auf dem Fränkel läuft man an einigen Kieferbäumen vorbei, von dessen Nadeln man im Übrigen prima Tee machen kann, der insbesondere bei Erkältungen als Hausmittel eingesetzt werden kann. Für das Sammeln der Nadeln wird der Zeitraum zwischen März und Mai empfohlen. Wer es verpasst hat, der kann sich den Kiefernadel-Tee natürlich auch online oder in der Apotheke besorgen. Dazu verlinke ich den Interessierten unter euch ein tolles Video zum Thema: Baden, Inhalieren, Tee trinken – so helfen Dir Kiefern bei Erkältungen | Horst sein Schrebergarten.

Wenige Meter weiter bekommt man einen großartigen Blick auf das Tal und den Wasserberg geboten. Hier muss man einfach stehen bleiben und die herrliche Aussicht genießen. Ich knipste ein paar schöne Landschaftsbilder und beschloss definitiv nochmal auf diesen Hügel zu kraxeln. Die Temperaturen an diesem Tag, um die 13 ° C herum, empfand ich persönlich ideal für eine Wanderung.

Den schmalen Wacholdeheide-Pfad (Albsteig HW1) gefolgt, führte uns der Spaziergang irgendwann in den Wald. Wolfi schlug vor einen anderen Weg entlang zu laufen, da er und Schwesterchen vor Jahren schon einmal hier gewesen waren. Gesagt getan. Dann erreichten wir einen Platz, an dem der Boden von einem grünen Teppich aus Bärlauch bedeckt war. Hier wuchsen sie prächtig und in sattem Grün. Ein herrlicher Anblick! Wer sich vergewissern möchte, ob es sich tatsächlich um Bärlauch handelt, der kann ein Geruchstest durchführen. Dazu reibt man mit dem Finger einfach an einem Blatt und sofort entfaltet sich der Duft nach Knoblauch. Jedoch ist wichtig zu wissen: In Naturschutzgebieten ist selbst das Bärlauchsammeln verboten. Man darf lediglich maximal eine Handvoll pflücken!

Auf dem Bild ist das Reh oder Hirsch leider kaum zu erkennen

Wir trabten weiter, denn an diesem Punkt lagen noch einige Kilometer Marsch vor uns. Dann war irgendwie kein Wanderpfad mehr zu erkennen. Hatten wir uns beim Unterhalten etwa vom Weg entfernt? Ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls mussten wir zwangsläufig eine Abkürzung querfeldein zum nächsten Pfad nehmen. Da hörten wir plötzlich lautes Knacken von Ästen in etwa 100 Metern entfernt. Ich war gerade am Filmen der Bärlauchpracht und blieb sofort stehen. Dann erspähten wir durch die Bäume einen Reh oder Hirsch durch den Wald rennen. Genau konnten wir es nicht einschätzen, da das Tier ziemlich schnell unterwegs war. Ein echtes Highlight für mich, denn bisher war mir das noch nie in freier Wildbahn passiert!

Den Graben hinunter (Bild oben) sind wir im Übrigen nicht hinab gestiegen, nicht nur weil er ziemlich steil und tief war, sondern auch weil wir keine weiteren Tiere mehr aufschrecken wollten. Es ging die kürzeste Route geradeaus zum nächsten Wanderpfad. Hier entdeckten wir dann den Forellenteich. An seinem Ende saß ein Angler einsam und geduldig, auf seine Beute wartend. Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem netten Mann erfuhren wir, dass er bisher noch nichts gefangen hatte. Wir wünschten ihm Glück und setzten unseren Marsch fort.

Etliche Menschen lieben ja dieses Hobby, aber mich könnte man schwer dazu bringen, stundenlang auf einem Fleck zu verharren und dabei lediglich eine Schnur oder Boje im Wasser zu beobachten. Bewundernswert.

Den schmalen Pfad am Teich entlang, ging es den Hügel hoch auf die offizielle Wanderstrecke zum Wasserhaus und ab da wurde es etwas abenteuerlich, denn vor kurzem wurden hier augenscheinlich Baumfällarbeiten durchgeführt. Ich war wirklich froh, dass ich meine Wandergummistiefel angezogen hatte. Alle paar Meter lagen direkt auf der Strecke gefällte Bäume, manchmal mehrere nebeneinander. Teilweise mussten wir drübersteigen oder durchs Gestrüpp drumherum laufen. Dem Töchterchen gefiel das natürlich besonders, auch wenn sie hin und wieder über die Steigung jammerte.

Zugegeben, der Aufstieg war an manchen Stellen teilweise herausfordernd für ungeübte Wanderer wie Hubby zum Beispiel, den ich für diese Wanderung ehrlich gesagt überreden musste. Kurzgefasst: Wadern ist absolut nicht sein Ding. Zum Glück war er nicht nachtragend. Ich schätze, weil es ihm irgendwie doch gefallen hat.

Dann waren wir endlich am Wasserberghaus angekommen und Töchterchens Jammern hatte schlagartig ein Ende. Da frische Luft bekanntlich hungrig macht, haben wir zunächst nur ganz kurz die gigantische Aussicht vom Hof aus bewundert, sind dann im Anschluss gleich hinein in die gute Stube. Sorry ihr Lieben, vom inneren der Gaststätte gibt es Aufgrund von Privatsphäre diesmal kein besonders anspruchsvolles Bild zu sehen und auch nicht vom leckeren Essen. Wir hungrigen Mäuler haben nämlich gleich zugeschlagen. Sehr empfehlen kann ich jedoch den Zwiebelrostbraten, was nicht heißt, dass alles andere nicht so gut geschmeckt hat. Im Gegenteil! Zudem bekommt man hier richtig ordentliche Portionen serviert, so dass man auch gut satt wird. Top!

A D R E S S E | Wasserberghaus

Wasserberg  1 •  73337 Bad Überkingen
Öffnungszeiten: wasserberghaus.de

Wichtiger Hinweis: bitte ausreichend Bargeld mitbringen! Kartenzahlung ist nicht möglich.

Etwa zwei Stunden später marschierten wir, den Pfad auf der anderen Seite des Wasserberghauses um den Berg herum, wieder zurück zu unserem Startpunkt am Wanderparkplatz Grüneberg. Langsam wurde es auch spürbar kühler. Im Übrigen haben wir auch auf dieser Strecke am Wegesrand und am Hang verteilt, jede Menge Bärlauch gesichtet und einige Minuten später auf dem Hügel erneut einen Reh oder Hirsch durch die Büsche flitzen sehen.

Ein toller Tag, in einer unglaublich schönen Landschaft ging schließlich zu Ende, und wieder hatten wir ein weiteres unbekanntes Fleckchen im Ländle besucht. Die gemeinsame Wanderung in der Natur hat mir nicht nur körperlich gut getan, auch die Seele wurde geheilt. Jetzt wird das nächste Ziel angepeilt, auch wenn ich den Mann eventuell wieder dazu überreden müsste.

Wünsche euch grandiose sonnige Tage!

Verfasst von

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