
Um euch nicht mit zu vielen Bildern in einem Beitrag zu überfluten, habe ich unseren “kurzen” Spaziergang am Tag der Ankunft in Florenz dann doch lieber aufgeteilt. Die ersten Eindrücke findet ihr hier.
Heute zeige ich euch meinen “view throug the lense” auf die Piazza della Signoria und die unmittelbare Umgebung. Wir waren ja noch bis spät in die Nacht unterwegs.
Palazzo Vecchio

Vor diesem majestätischen Gebäude zu stehen, gibt einem das Gefühl sich vor einem imposanten mittelalterlichen Burg oder Schloss zu befinden. Sich dann auch bewusst zu werden, dass man mit dem Bau im Jahre 1299 begonnen hat (Fertigstellung 1314), ist ein überwältigendes Gefühl!

Nach seiner Fertigstellung zog hier das Parlament der Republik Florenz ein und beherbergte die Abgeordnete zu seiner Zeit, die sich vor dem aufgebrauchen Volk hier in Sicherheit gebracht haben sollen. Da will ich lieber nicht wissen, was man innerhalb seiner Wände damals so beschlossen hat…
Heute ist es übrigens das Rathaus von Florenz.


Hier auf der Piazza gibt es einiges zu sehen. Auch ohne den Palazzo Vecchio zu besichtigen (tägl. von 9 – 19 Uhr), kann man sich locker hier eine ganze Weile aufhalten. Denn auf dem Platz befinden sich einige beeindruckende Kunstwerke aus der Renaissance.

Nur die am Palazzo zu nennen: die bereits in meinem ersten Florenz-Bericht erwähnte zweite Kopie von Michelangelos David (das Original, seit 200 Jahren in der Accademia delle Arti del Disegno):

Dann der Neptunbrunnen (s. Bilder ganz oben), eine Kopie der Bronzegruppe Judith und Holofernes von Donatello (das Original befindet sich im Palazzo Vecchio), eine Kopie der Marmorgruppe von Herkules wie er Cacus tötet von Baccio Bandinelli (s. Bild unten)

und das Reiterstandbild Cosimos I. von Giovanni Bologna (Bild unten).

Loggia dei Lanzi
Die Statuen in der Loggia dei Lanzi, rechts neben dem Palazzo, sind nicht minder beeindruckend.




Hier in der Loggia hatten wohl die Landsknechte ihr Quartier, die Cosimo I. als Leibwache dienten.

Für eine Besichtigung des Palazzo war es schon zu spät. Wir waren ja erst am späten Nachmittag in Florenz angekommen. Nach einem kurzen Aufenthalt hier am Platz fing es auch schon an zu dämmern. Zumindest konnten wir uns im Eingangsbereich des Palazzo ein wenig umsehen.

Im Inneren kann man die wunderschönen Fresken an der Decke und an den Säulen bewundern, und dabei schon manches mal einen langen Hals bekommen. 😀
Hier im Innenhof des Palazzos lernten wir einen jungen Künstler kennen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob er aus Japan kam. Jedenfalls war er nur der Künste wegen hier in Florenz. Er fragte uns, ob wir ihn dabei fotografieren würden und ihm die Bilder dann später zuschicken könnten (s. Bild unten). Er gab mir seine E-Mail-Adresse.

Zu meinem großen Bedauern habe ich ausgerechnet diese Notiz verloren! Zu gerne hätte ich ihm meine Fotos von ihm zukommen lassen. Wie ärgerlich. Ich hoffe – so extrem unwahrscheinlich es auch ist – dass er vielleicht irgendwann zufällig über diesen Bericht stolpert und so zu seinen versprochenen Bildern kommt. Das wäre schön.
An dieser Stelle ein ganz großes Sorry…


Und nach einem kurzen Aufenthalt von max. 10 Minuten, waren wir auch schon wieder am Ausgang.

Irgendwann hatte ich auch mal genug von der ganzen Kunst um mich herum, so schön es auch ist. Ich war irgendwie übersättigt. Zudem tat mir der Hals weh, vor lauter hochsehen. *lach*
Draußen dämmerte es schon langsam, aber die Atmosphäre war irgendwie jetzt viel schöner. Vermutlich lag das auch an dem Musikanten, der auf den unteren Stufen der Loggia saß und so großartig spielte. Jetzt wo ich das Bild sehe, fällt es mir wieder ein, dass ich sogar kurz überlegt habe, ob ich eine CD von ihm kaufen soll. Ich tat es dann doch nicht. 🙂

Hier hab ich ein Video des Künstlers für euch, damit ihr ein wenig in die Atmosphäre von damals in Florenz eintauchen könnt.
Auf Play klicken, die Augen schließen, sich dabei eine warme Sommernacht mit angenehmen leichten Wind vorstellen, und oben drauf etwas Urlaubsfeeling. Voilà, ihr seid drin! 🙂
Wir hörten noch eine Weile diesen schönen Klängen zu und beschlossen nach einer kleinen Spende, die dunkle Gasse zwischen dem Palazzo und der Loggia entlang zu laufen. Ohne eine Ahnung wohin sie uns führen würde.

Und das ist eine andere Geschichte…
Allerliebste Grüße
Wunderbare Bilder hast du da gemacht, das muss ja ein Traum sein gerade
Vielen Dank, Andrea.
Das war ehrlich gesagt gar nicht schwer, bei all dieser großartigen Kunst um einen herum.
Bin schon total gespannt auf deinen neusten Bericht aus Irland! Gehe gleich mal lesen. 🙂