Kurztrip nach Paris im Winter

Ein Winterwochenende in Paris mit einem Kleinkind. Klingt ein wenig verrückt vielleicht, und vermutlich wären wir selber nie auf die Idee gekommen, hätte uns nicht eine Hochzeitseinladung von einem sehr guten Freund nach Paris geführt. Als die Einladung kam, haben wir wirklich lange überlegt, ob wir diesen Kurztrip im Winter tatsächlich mit unserem Auto wagen, oder ob wir den Empfehlungen von Freunden und Bekannten lieber folgen und die Reise doch mit der Bahn machen sollten.

Geht das denn, werdet ihr euch vielleicht fragen und ich kann euch jetzt im Nachhinein sagen, das geht sogar sehr gut. Tatsächlich war es weitaus stressfreier als gedacht. Es war eigentlich nicht anders als wie Zuhause etwas länger unterwegs zu sein. Wenn man ein Kleinkind dabei hat, ist es sogar von Vorteil finde ich, wenn man mit dem eigenen Auto unterwegs ist. Ich kann es nur empfehlen. Das Wetter war nämlich sehr regnerisch am Abend und zudem wehte ein ziemlich eisiger Wind. So mussten wir nicht die nächste Haltestelle ausfindig machen und womöglich lange auf ein Bus oder Bahn warten. Stattdessen ging es schnurstracks zurück zum Parkplatz und von da direkt zum Hotel. Wir hatten seltsamerweise immer großes Glück und fanden ganz in der Nähe unseres Aufenthaltsortes eine Parkmöglichkeit.

Was Paris, oder speziell die Franzosen betrifft, habe ich mich leider in der Vergangenheit sehr viel von Meinungen Anderer beeinflussen lassen. Dass sie sehr unfreundlich wären, nur auf französisch auf Fragen antworten würden und allgemein gar nicht hilfsbereit sind. Das hat sogar dazu geführt, dass ich trotz meiner Neugier auf dieses Land, bis dato leider nie weiter als Straßburg gekommen bin.

Heute kann ich sagen, diese Behauptungen treffen vermutlich selten zu. Vielleicht kommt es einfach darauf an, wie man auf die Franzosen zugeht. “Den Satz mit einem Lächeln und einem “Bonjour” begonnen, hat man bestimmt einiges an Sympathie gewonnen”, sag ich da nur. Hoppala, das reimt sich ja sogar. 😀

Eine Karussellfahrt kostet 2,30 Euro pro/Person

Trotz dass in Paris selbst im Winter viele Touristen unterwegs sind, wurde uns immer geholfen. Wir haben sogar einige sehr nette Unterhaltungen geführt. Da war z.B. eine freundliche ältere Dame in der Kantine unseres Hotels. Oder all die netten Parkwächter, die uns Tipps gaben. Zwei mal durften wir sogar kostenlos parken. Aber auch so, hätte ich mich total verliebt in diese wunderschöne Stadt der Liebe!

Ein beliebtes Fotomotiv – Das Restaurant Le Consulat

Ursprünglich wollten wir unsere Reise am Freitag gegen 4 Uhr in der Früh aufbrechen, aber tatsächlich war es kurz vor 6 Uhr als wir endlich auf der Autobahn in Richtung Basel waren. Mit einigen Zwischenstopps, erreichten wir unser Hotel dann endlich gegen 13 Uhr in Pont De Suresnes.

Nach dem Einchecken ging es wieder zurück ins Stadtzentrum. Auf Anhieb fanden wir einen Parkplatz an der Avenue Paul Doumer, ganz in der Nähe der berühmten Aussichtsplattform, am Palais de Chaillot. Die Sicht auf den Eifelturm von dort ist wirklich traumhaft! Kein Wunder, dass man alle paar Meter auf frisch Vermählte samt Fotografen trifft.

Am Tag unserer Ankunft hat uns Paris mit schönstem Sonnenschein begrüßt. Zwar nur kurz, aber immerhin.

Wir hatten in den 3 Tagen insg. lediglich 8 Stunden an Zeit, die wir für ein Sightseeing übrig hatten. Wir waren ja eigentlich nur wegen der Hochzeit des besten Freundes von Hubby hier. Es blieb uns daher kaum Zeit für ausführliche Besichtigungen. Auch das Wetter war nicht gerade ideal, um bis in den späten Abend hinein die Zeit in der Stadt zu verbringen.

So gerne hätte ich den z.B. den Eifelturm bestiegen. Als wir am Freitag endlich davor standen und überwältigt wurden vom seinem Anblick, machten es jedoch der Regen und auch der eiskalte Wind, es unmöglich den Turm hochzukraxeln. Vielleicht hätten wir uns nicht so davor gescheut, wäre das Töchterchen nicht mit dabei gewesen.

Das Berühren von wunderschönen Denkmälern & Gebäuden ist so eine kleine Macke von mir, aber auch das war nicht möglich. Der Eiffelturm war wegen den kürzlichen Anschlägen in Paris rundum komplett abgesperrt worden. Lediglich ein kleiner Platz um die Kassen herum, der für die Turmbesucher eingerichtet worden war, konnte man begehen.

Immer wieder trifft man in Paris auf bewaffnete Sicherheitsleute
Die Miniatur-Eifeltürme bekommt man bei den Verkäufern am Palais de Chaillot deutlich günstiger! Handeln nicht vergessen!

Tipps für einen Trip nach Paris mit dem eigenen Auto

Wir haben es gewagt und den Arc de Triomphe ganze 6 mal umrundet | Links im Bild: im Mittelstreifen wir für ein Foto posiert

Bereits erwähnt war ich zum ersten Mal in Paris, hätte da aber schon jetzt ein paar Tipps für euch, falls auch ihr Lust habt Paris spontan mit eigenem Auto zu erkunden:

Den Wetterbericht abrufen
Besser ein paar Tage vor der Abreise immer mal wieder prüfen, wie die Wetterverhältnisse vor Ort und auf der Strecke nach Paris sein werden. Natürlich kann man sich nicht zu 100% darauf verlassen, aber bei uns traf die Vorhersage immerhin meistens zu.

Hotelsuche
Sucht euch ein Hotel ein paar km außerhalb vom Zentrum, der auch eigene Parkplätze anbietet. Denn auch Abseits vom Zentrum braucht man sehr viel Glück, um einen kostenlosen Parkplatz zu finden. Zudem sind die Unterkünfte im Zentrum deutlich teurer.

Mautgebühren
Die Autobahnen in Frankreich sind mautpflichtig. Haltet für die Mautgebühren ca. 40 Euro (für eine Strecke, bis Paris) in Kleingeld parat, denn Scheine werden nur bis 20 Euro an den Automaten akzeptiert. Ihr könnt aber auch vorab online ein Liber-T Box über Tolltickets bestellen. Wichtige Infos zu Mautgebühren in Frankreich findet ihr unter http://de.france.fr/de/info/mautgebuehren-frankreich

Parkplätze in der Innenstadt
Im Winter gibt es vermutlich mehr freie Parkplätze in der Innenstadt, als in den Monaten wo das Wetter angenehmer ist. Die Parkuhren kann man jedoch nicht wie bei uns mit Münzen füttern, sondern man benötigt eine spezielle Parkkarte (Paris Carte) dafür. Diese Karte bekommt man in allen Tabakläden im Wert von 15 Euro oder 40 Euro kaufen. Toll ist: Die Karte hat kein Verfallsdatum. Ihr könnt sie bei eurem nächsten Paris-Besuch wieder verwenden! Aber, ein Parkticket kann nur für maximal 2 Stunden eingelöst werden. Wenn man länger parken möchte, dann muss man den Vorgang nach Ablauf der Parkdauer wiederholen.

Über mobypark.com habt ihr die tolle Möglichkeit euch vorab schon einen Parkplatz in Paris zu reservieren. Zudem verspricht die Seite Geld zu sparen, wenn man online bucht. Wo es Parkhäuser oder Parkplätze für Autos gibt, die höher als 1,90 m sind, könnt ihr bei parkingdeparis.com erfahren.

Übrigens: Zwischen 20 Uhr abends und 9 Uhr morgens (sowie sonntags und an Feiertagen) kann man am Straßenrand in Paris überall kostenlos parken. Da aber natürlich auch die Anwohner selbst vor ihren Häusern parken, wird es ziemlich schwer sein einen freien Parkplatz zu finden. Zudem muss einiges beachtet werden. Viel mehr nützliche Informationen dazu und Tipps findet ihr auf help-tourists-in-paris.com.

Am Palais du Louvre – für eine Besichtigung hat es leider nicht gereicht.

Am Samstag nach der Hochzeit, und einem anschließenden kleinen Feier in einem wirklich feinen Restaurant, verabschiedeten wir uns von der Hochzeitsgesellschaft und beschlossen noch ein wenig mit dem Auto durch Paris zu fahren. Wir hätten sehr gerne für ein paar Stunden die Gegend zu Fuß erkundet, aber das Wetter schlug wieder in Regen um. Zudem war unsere Tochter schon nach ein paar Minuten im Auto fest eingeschlafen.

Die schöne Kathedrale Notre-Dame (Übrigens werden alle Straßen-Entfernungen in Frankreich ab einem Punkt Null berechnet. Der befindet sich auf dem Kirchplatz vor der Kathedrale.)

So fuhren wir eine Zeit lang mit unserem Auto durch diese traumhafte Stadt und ich bekam die Möglichkeit ein paar großartige Fotos vom Auto aus vom Eifelturm zu knipsen. Es muss für ein paar Verkehrsteilnehmer zeitweise total bekloppt ausgesehen haben, wie ich so mein Handy aus dem Fenster hielt. Spätestes da war ich froh, dass ich meine Spiegelreflex nicht mitgenommen hatte. Meine schwere DSLR-Kamera hätte ich ganz bestimmt nicht aus dem Fenster gehalten. Im Regen schon zweimal nicht.

Ein kurzer Stopp vor dem Palais du Louvre für ein paar Fotos und ein kleiner Besuch der {magnifique} Notre Dame, waren zum Glück noch drin, denn da war unsere Kleine auch schon rechtzeitig wieder wach geworden.

Mein absolute Lieblingsaufnahme und nun auch als Leinwand im Wohnzimmer – Das Fotografieren des Eifelturms bei Nacht ist geschützt! ©copyright Tour Eiffel – illuminations Pierre Bideau

Ach, wir müssen unbedingt noch mal nach Paris, auch um noch viel mehr zu sehen und noch mehr bekloppte Fotos zu machen.

Und am liebsten sofort! *seufz*

signatur_frzuckerbroetchen

Verfasst von

Hallo, schön dass du hier bist. Hier findest du Freebies von meinen Designs, ein paar Reiseerlebnisse und noch allerlei andere Dinge die mich im Alltag beschäftigen, mich bewegen, begeistern, inspirieren und zum Selbermachen anregen. Vielleicht ist ja auch was für dich dabei. Würde mich freuen!

8 Kommentare zu „Kurztrip nach Paris im Winter

  1. Hi,
    danke für den interessanten Beitrag.
    Meine Großmutter ist mit einer Freundin vor zwei Wochen nach Paris gefahren. Sie führen zusammen eine Kantine und sitzen auch manchmal an der Kasse. Seither schickt sie Bilder von allen Orten, die sie besuchen.

Ich freue mich mega über jeden Kommentar!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.